Siegener Forum
Vortragsreihe „Siegener Forum – Vorträge und Diskussionen nicht nur zur regionalen Geschichte“
Lukas Vehn:
„Ein Schloss macht Museum, ein Museum macht Schloss“
Aus Anlass des diesjährigen Jubiläums steht das Siegerland Museum im nächsten Vortrag des
„Siegener Forums“ im Mittelpunkt. Seit 120 Jahren befindet sich das Siegerlandmuseum im
Oberen Schloss, einem der wichtigsten Baudenkmäler der Region und als solches selbst ein Aus-
stellungsobjekt. Aber was wird dann ausgestellt, das Gebäude oder die Exponate? Ausgehend
von diesen Fragen untersucht der Vortrag das Verhältnis von Architektur und musealer Präsen-
tation zu verschiedenen Zeitpunkten der Museumsgeschichte. Er fragt danach, wie und warum
zu Ausstellungszwecken in die Gebäudestruktur eingegriffen wurde und welche historischen
Zeiten und Schlossbewohner/innen dabei prägend waren. Wessen Geschichten wurden im Ge-
genzug marginalisiert? Und welche Herausforderungen hält ein altes, vielfach umgenutztes
Schloss für die Ausstellungspraxis bereit?
Donnerstag, den 05. Juni 2025 um 18.30 Uhr im Oraniersaal des Oberen Schlosses (Einlass ab 18.00 Uhr).
PD Dr. Christoph Galle:
Zwischen Primogenitur und Erbteilung – Die Nachfolgeregelung im Hause Nassau-Siegen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
Im nächsten Vortrag der diesjährigen Reihe „Siegener Forum“ wird sich PD Dr. Christoph Galle mit den innerdynastischen Auseinandersetzungen der Grafen von Nassau-Siegen auseinandersetzen.
Deren Grafschaft entstand am 08. April 1607 durch eine die gesamte Geschichte des Hauses Nassau dominierenden, zahlreichen Erbteilungen. Ihr erster Regent, Johann VII (der Mittlere), setzte zur Sicherung der neu erlangten Macht noch am gleichen Tag ein Testament auf, durch das er die Nachfolge zu regeln suchte. Tatsächlich aber sah er sich in den folgenden Jahren wiederholt zu Änderungen an seinen testamentarischen Bestimmungen veranlasst. Bei seinem Tod hinterließ er damit alles andere als Klarheit, schließlich berief sich nun ein jeder Erbe auf die Gültigkeit jeweils der testamentarischen Verfügung, die ihn bevorzugte. Der Hergang dieser Entwicklung wie die hieraus resultierenden Konflikte werden im Rahmen des Vortrages beleuchtet werden.
Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 22. Mai 2025, um 18.30 Uhr im Eintrachtsaal der Siegerlandhalle (Einlass ab 18.00 Uhr). Der Eintritt ist frei!
Leander Wilhelm Kühn M.A.:
Neuentdeckter hochmittelalterlicher Silberbergbau am Giebelwald - Element einer überregi-
onalen Montanlandschaft im Rheinischen Schiefergebirge
Im zweiten Beitrag der diesjährigen Reihe „Siegener Forum“ wird Leander Wilhelm Kühn am
Donnerstag, den 03. April 2025, sich einem neuen Aspekt der hiesigen Montangeschichte zu-
wenden.
Jüngste Prospektionen im Giebelwald belegen einen regen hochmittelalterlichen Silberbergbau
im Westen des Siegerlandes, dabei ermöglicht die Vielzahl an Funden und Befunden die Datie-
rung einer Reihe an Gruben über deren hohes Alter bislang nur gemutmaßt werden konnte. Die
Neuentdeckung mehrerer Bergbausiedlungen zeichnen das Bild eines prosperierenden, grenz-
überschreitenden Montangebietes nach welcher ebenfalls Bezüge zu benachbartem mittelal-
terlichem Bergbau aufzeigt und nicht zuletzt Rückschlüsse auf den zugrundeliegenden regiona-
len und überregionalen politischen Rahmen zulässt.
Donnerstag, den 03. April 2025 um 18.30 Uhr in den Eintrachtsaal der Siegerlandhalle (Einlass ab 18.00 Uhr)
Christian Brachthäuser (Stadtarchiv Siegen):
Ringwall, Römer, Ritterburg:
Der Hohenseelbachskopf im Fokus der Siegerländer Geschichtsforschung
In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird Christian Brachthäuser vom Stadtarchiv Siegen am Donnerstag, den 27. März 2025, einen ganz besonderes Berg unter die Lupe nehmen – den geschichtsträchtigen Hohenseelbachskopf zwischen Neunkirchen, Daaden und Herdorf im südlichen Siegerland.
Das Naturdenkmal gehört zu den eindrucksvollsten Ausflugs- und Wanderzielen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Altenkirchen. Es fasziniert Geologen und Botaniker ebenso wie Bergbaufreunde und Historiker, diente der durch industriellen Rohstoffgewinn vor rund einhundert Jahren abgetragene Basaltkegel doch beispielsweise als Stammsitz einer 1352 zerstörten mittelalterlichen Burg der Adelsfamilie von Seelbach. Der Referent wird sich an diesem Abend jedoch auf die Spekulationen um einen prähistorisch gedeuteten Ringwall konzentrieren, der im 19. Jahrhundert noch existierte, aber ebenso dem fortschreitenden Abbau des Vulkangesteins zum Opfer fallen sollte. Heimatforscher, Denkmalpfleger und Bausachverständige diskutierten jahrelang über die Bedeutung der altertümlichen Strukturen. Handelte es sich um eine keltenzeitliche Wallburg? Oder vielleicht sogar um die Relikte eines römerzeitlichen Kastells zum Schutz antiker Militärrouten?
Anhand eines Aktenstücks im Bestand des Landesarchivs NRW (Abteilung Westfalen) in Münster sowie seltener zeitgenössischer Schrift- und Bildquellen zeichnet Christian Brachthäuser die Bemühungen einflussreicher Kräfte aus Politik und Wirtschaft, aber auch des 1879 ins Leben gerufenen „Vereins für Urgeschichte und Altertumskunde in den Kreisen Siegen, Olpe, Wittgenstein und Altenkirchen (ein Vorgänger des heutigen Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins e.V.) nach, die letztlich vergeblich zur Erforschung und zum Erhalt der archäologischen Zeugnisse der Vor- und Frühgeschichte am Hohenseelbachskopf führen sollten.
Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 27. März 2025, um 18.30 Uhr im Eintrachtsaal der Siegerlandhalle (Einlass ab 18.00 Uhr). Der Eintritt ist frei!