Presseschau
PRESSEMITTEILUNG vom 06.04. über die letze Sitzung der familienkundlichen Arbeitsgemienschaft am 08.03.2019
Bewegende letzte Sitzung
Familienkundliche AG des SHGV löst sich auf / Arbeit geht weiter
friwe/sz Siegen.
Es waren bewegende Momente, als jetzt die Familienkundliche Arbeitsgemeinschaft (FAG) im Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein (SHGV) zu ihrer letzten Sitzung im Haus der Kirche an der Siegener Burgstraße zusammenkam. Da Gerhard Moisel, der 29 Jahre lang die FAG geleitet hat, keinen Nachfolger fand, löste sie sich auf. In bewährt spannender Weise berichtete
Gerhard Moisel über die über 500-jährige Geschichte des Hammerschmiedegeschlechtes Spies, in dessen Familienverband Moisel bis heute als Archivar aktiv ist. Im Anschluss an den Vortrag ließ Karl Heinz Gerhards die Geschichte und auch die Verdienste des FAG-Leiters, der Ende März als Archivar des Evangelischen Kirchenkreises Siegen in den Ruhestand trat, Revue passieren.
Gegründet wurde die FAG im Dezember 1962 auf der Jahreshauptversammlung des Siegerländer Heimatvereins. Eine Gruppe von Familienforschern, die intensiv an der Vorbereitung eines neuen Bandes des „Siegerländer Geschlechterbuches“
arbeitetete, schloss sich zusammen. Erster Leiter wurde Dr. Lothar Irle. Diese Forschung hat im Siegerland eine lange Tradition. Bereits im frühen 19. Jahrhundert stieß die Geschichte einzelner Familien auf wissenschaftliches Interesse, und seitdem wurden zahlreiche Familiengeschichten vorgelegt. Die Zusammenkünfte der Arbeitsgemeinschaft waren von Anfang an gut besucht: Regelmäßig traf man sich, meist in Siegener Gaststätten, um Forschungsergebnisse vorzustellen, Hinweise auf Quellen zu geben und Kontakt untereinander zu halten. Überhaupt stand der Austausch immer im Mittelpunkt der Aktivitäten. Nach dem Tode Irles übernahm der Siegener Museumsdirektor Dr. Bernd Roedig die Leitung der FAG. Nun traf man sich regelmäßig im Oberen Schloss,
wo Roedig mit großem Engagement den Austausch weiter vorantrieb – bis zu seinem krankheitsbedingten Rückzug. Nun übernahm Gerhard Moisel erst kommissarisch und ab 1994 offiziell die Leitung der FAG.
Die Teilnehmerzahlen schwankten in den fast sechs Jahrzehnten. Im Laufe der Jahre kamen immer wieder neue Mitglieder hinzu, manche von ihnen blieben der FAG jahrzehntelang treu. In besten Zeiten kamen bis zu 25 Teilnehmer an den Arbeitsabenden zusammen. Die Referenten und Themen wechselten, und viele genealogische Arbeiten, Aufsätze und Bücher konnten vorbesprochen und schließlich veröffentlicht werden. Auf iese Publikationen und in neuester Zeit auf private Homepages und Datenbanken kann jetzt zurückgegriffen werden, wenn man Informationen zur Geschichte Siegerländer Familien sucht. Der persönliche Austausch untereinander, Grund für das jahrzehntelange Bestehen, erfolgt heute meistens übers Netz, Fragen werden
über Blogs geklärt usw. Dies schlug sich auch in der Teilnehmerzahl an den Forschungsabenden nieder. Was nicht durch die modernen Medien ersetzt werden kann, ist der persönliche Austausch, das Kennenlernen, das Miteinander der Familienforscher. Um
diese persönlichen Kontakte aufrecht zu erhalten, ist daran gedacht, sich zwei- bis dreimal im Jahr zwanglos zu treffen.
Im Namen des Vorstands des SHGV überreichte Karsten Beineke Gerhard Moisel ein kleines Präsent und dankte ihm für seine Arbeit.